Großübung in Wernberg-Köblitz

09.09.2025
Zugkollision fordert Katastrophenschutz heraus

Am Samstag, den 6. September 2025, fand in Wernberg-Köblitz eine groß angelegte Katastrophenschutzübung statt, bei der ein dramatisches Szenario geprobt wurde: Die Kollision eines Personenzugs mit einem Güterzug, welcher Gefahrstoffe geladen hatte, im Bereich des Bahnhofs. Ziel war es, die Zusammenarbeit und Einsatzfähigkeit aller beteiligten Organisationen unter realitätsnahen Bedingungen zu testen.

Die Übung wurde auf der Bahnstrecke Regensburg–Hof durchgeführt, die aufgrund laufender Sanierungsarbeiten gesperrt war – eine seltene Gelegenheit, die Gleisanlagen für eine Großübung zu nutzen. Das Szenario umfasste zahlreiche „Verletzte“, starke Rauchentwicklung, Hilfeschreie und eine komplexe Lage.  Insgesamt waren rund 280 Einsatzkräfte beteiligt, darunter Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis, Rettungsdienste, das Technische Hilfswerk (THW), Polizei, die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL), sowie Vertreter des Landratsamts Schwandorf und der Deutschen Bahn AG. Auch etwa 60 Darsteller aus der Bevölkerung wirkten als Kompasen mit und trugen zur realistischen Darstellung bei.

Die Feuerwehren Oberköblitz, Wernberg und Iffelsdorf waren intensiv mit der Personenrettung und Brandbekämpfung aus dem verunfallten Personenzug beschäftigt. Die Feuerwehr Pfreimd übernahm die komplexe Lage rund um die Gefahrstoffsituation am Güterzug. Für den Gebäude- und Objektschutz waren die Werkfeuerwehr Flachglas sowie die Feuerwehr Saltendorf zuständig.

Die örtliche Einsatzleitung lag zunächst beim zuständigen Kommandanten Thomas Schwarz, der unmittelbar nach dem Ereignis die Einsatzführung übernahm. Aufgrund der Schadenslage und gemäß den gesetzlichen Vorgaben wurde durch das Landratsamt Schwandorf der Kreisbrandinspektor Helmut Schatz zum Örtlichen Einsatzleiter (ÖEL) bestellt. Nach dessen Eintreffen übernahm KBI Schatz die Koordination der weiteren Maßnahmen. Unterstützt wurde er dabei durch die örtlichen Führungskräfte der Kreisbrandinspektion sowie der beteiligten Einheiten.

Zur besseren Übersicht und Koordination wurden drei Einsatzabschnitte gebildet:

  • Personenrettung
  • Brandbekämpfung
  • Gefahrgut

„Diese Übung hat eindrucksvoll gezeigt, wie stark und verlässlich unser Netzwerk im Brand- und Katastrophenschutz funktioniert. Wenn es darauf ankommt, stehen alle Organisationen Schulter an Schulter – mit Professionalität, Vertrauen und einem gemeinsamen Ziel: Menschen zu helfen.“
- KBR Christian Demleitner -


Die Fachdienste des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) und der Johanniter-Unfall-Hilfe übernahmen die Betreuung, Versorgung und den Abtransport der Patienten, sowie die Betreuung der Statisten. Das Technische Hilfswerk (THW) unterstützte in seinen jeweiligen Fachbereichen in den einzelnen Einsatzabschnitten. Zusammen mit Vertretern der Hilfsorganisationen und sowie der Polizei oblag die Beobachtung und Steuerung der Übung Kreisbrandrat Christian Demleitner welche sich gemeinsam vor Ort ein umfassendes Bild über die Abläufe und die Zusammenarbeit der Einheiten machten. Die erste Manöverkritik wurde gemeinsam von KBR Demleitner und Gerhard Domeier, dem Verantwortlichen für Katastrophenschutz im Landratsamt Schwandorf, vorgenommen. Beide zeigten sich sehr zufrieden mit dem Ablauf und der professionellen Zusammenarbeit aller Beteiligten.

Dank und Anerkennung

Die Kreisbrandinspektion Schwandorf bedankt sich herzlich bei:

  • allen eingesetzten Feuerwehreinheiten, Rettungsdiensten, THW und Polizeikräften des Bundes sowie des Landes
  • der UG-ÖEL für die professionelle Einsatzleitung
  • der Kommune Wernberg-Köblitz für die Unterstützung und Bereitstellung der Infrastruktur
  • dem Landratsamt Schwandorf, mit allen beteiligten Stellen insbesondere Herrn Gerhard Domeier, für die Organisation und Mitwirkung 
  • der Deutschen Bahn AG für die Bereitstellung der Zuggarnituren und die Begleitung durch den Notfallmanager
  • dem Kreisverbindungskommando der Bundeswehr
  • sowie allen freiwilligen Darstellern und Helferinnen und Helfern, die zum Erfolg der Übung beigetragen haben

Diese Übung hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit aller Katastrophenschutzorganisationen ist. Der Katastrophenschutz ist eine Familie – und im Schadensfall zählt Zusammenhalt.


Bilder: Pressestelle Kreisbrandinspektion L. Balser  & SBI Klaus Brunner
Bericht: L5.1