Schlauchmarathon 2022

25.07.2022
Am Samstag, 23.07.2022 fand im Landkreis Schwandorf anlässlich des 50-jährigen Bestehens eine ganz besondere Aktion statt, die ihren Ursprung bereits 1999 im Landkreis hatte

Im Rahmen der diesjährigen Klausurtagung der Kreisjugendfeuerwehr wurden verschiedene Workshops durchgeführt. Unter anderem auch ein Workshop zur Beteiligung am 50-jährigen Bestehen der Kreisbrandinspektion und des Landkreises Schwandorf. Unter der Führung des Kreisbrandinspektors Helmut Schatz fand der Arbeitskreis, welcher sich mit dem Thema befasste, schnell „gefallen“ die aktuelle Kreisstadt Schwandorf mit der ehemaligen Kreisstadt Nabburg symbolisch zu verbinden. Die Idee des Schlauchmarathons war geboren.

Schnell wurden Ideen zusammengetragen und aus der „Idee“ wurde ein Projekt, welches gemeinsam umgesetzt wurde. Um die Attraktivität zu steigern, wurde der „Hanni-Gietl-Lauf“ auf Anregung von KBR Christian Demleitner, mit eingebunden. Hanni Gietl war bis zum Generationswechsel Kreisbrandinspektor des nördlichen Bereichs und ist der wohl sportlichste Kreisbrandinspektor.

So machten sich die Verantwortlichen um KBI Helmut Schatz sowie Kreisjugendwart Christoph Spörl an die Ausarbeitung des Projektes „Schlauchmarathon 2022“.

Wer ist schneller – Mensch oder Wasser? Am 23.07.2022 war es dann soweit – Nach zahlreichen Vorbereitungen galt die häufig gestellte Frage – Wer ist schneller? -  Zum Start in Schwandorf konnte Kreisbrandrat Christian Demleitner zahlreiche Ehrengäste begrüßen.

Auf einer Strecke von 18 Kilometern verlegten die Mitglieder der Jugendfeuerwehren zusammen mit ihren Betreuern, Jugendwarten und Maschinisten in zwölf Abschnitten, die für die zwölf Kreisbrandmeisterbereiche im Landkreis stehen, insgesamt 900 B-Schläuche. Zwischen den 20 Meter langen Schläuchen befand sich etwa alle 900 Meter eine Pumpe mit acht bar Ausgangsdruck. Zeitgleich machten sich am Volksfestplatz in Schwandorf die 34 Teilnehmer des Hanni-Gietl-Laufs bereit und warteten auf das Startsignal des Kreisbrandrats sowie des Namensgebers Hanni Gietl. Pünktlich um 14 Uhr gaben diese das Kommando, und die ersten Läufer machten sich in Staffeln auf den Weg vom Volksfestplatz Schwandorf in Richtung Nabburger Nordgauhalle. Gleichzeitig wurde das Wasser aus der Naab entnommen und in die zusammengefügten Schläuche gepumpt. Eine 18 Kilometer lange Party-Meile bei dem sich die Jugendfeuerwehren einiges einfallen haben lassen. Neben Grills und Spielen wurden auch Pools aufgebaut und die Läuferinnen und Läufer mit Martinshorn und Laoloawellen angefeuert. 25 Minuten nach dem Start gab es schon die Vorentscheidung: Die Läufer überholten bei schweißtreibenden Temperaturen bereits das Wasser, das vereinzelt aus defekten Schläuchen entwich. Fleißige Feuerwehrleute sorgten aber in Windeseile für Abhilfe. Als erster Läufer erreichte Marcus Lippert von der Feuerwehr Wölsendorf, der die Distanz allein zurückgelegt hatte, nach 76 Minuten die Ziellinie. Aus der Naab und in die Naab zurück. Das Wasser kehrt zum Ursprung zurück. Wenige Minuten nach Hanni Gietl kam auch das Wasser in Nabburg an. Exakt um 16.10 Uhr spritzte es in hohem Bogen in die Naab, von der es entnommen worden war.

Natürlich hatten die Organisatoren auch an die Jüngsten der Feuerwehrfamilie gedacht. So wurden die Kinderfeuerwehren des Landkreises am Nachmittag eingeladen eine Zaubershow sowie Hüpfburg und weitere Attraktionen gemeinsam mit allen anderen zu genießen.

Um 19 Uhr konnten die Verantwortlichen des Radio-GONG-FM Teams, welcher als Hauptsponsor der Aktion fungierten, die rund 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Vorplatz der Nabburger Nordgauhalle begrüßen. Dabei freute sich Kreisbrandrat Christian Demleitner jeder teilnehmenden Feuerwehr und jedem Jugendlichen ein kleines Präsent überreichen zu können. Die örtlichen Feuerwehren des Kreisbrandmeisterbereiches 4/1 sorgten indes für die Verpflegung der Gäste. Dabei sorgte der DJ für einen langen Partyabend an der Halle, auf den die Kreisbrandinspektion noch lange zurückblicken wird. Die Feuerwehrfamilie des Landkreises Schwandorf war nach einer langen Pause wieder zusammen, sagte Kreisbrandrat Christian Demleitner

Die organisatorische Leitung hatte Kreisbrandinspektor Helmut Schatz. Dieser wurde unterstützt durch die Kreisbrandmeister Christoph Spörl (Kreisjugendwart), Stefan Sattich, Andreas Ringlstetter, Günther Ponnath, Dieter Schweiger sowie Patrick Allen. Weitere Verantwortliche der Arbeitskreise waren Andreas Sebast, sowie KBI Thomas Schmidt. Der Fachbereich BuMa gestaltete unter der Leitung von Linda Weber das entsprechende Logo und Begleitete die Veranstaltung (Andreas Sebast). An der Veranstaltung wurde auch die Feuerwehrdrohne aus Bruck entsprechend eingesetzt. Die Abendveranstaltung wurde durch die Feuerwehren des Kreisbrandmeisterbereiches 4/1 personaltechnisch abgewickelt. Allen voran hier die Feuerwehr Nabburg.

Hauptsponsoren der Veranstaltung waren der Radiosender GONG-FM (Funkhaus Regensburg), die Brauerei Bischofshof sowie Globus Schwandorf. Im Rahmen einer Schlauchpatenschaft konnte man als Privatperson die Veranstaltung unterstützen.
Die Verantwortlichen möchten allen Feuerwehren, Sponsoren, Gönnern für die Unterstützung ein herzliches Vergelt´s Gott sagen. Der gesamten Feuerwehrfamilie des Landkreises gilt ein großes Dankeschön für die Teilnahme und das Mitwirken an dieser besonderen Aktion.

Die Geschichte.

Am 12.Juni 1999 fand der erste Schlauchmarathon in der Oberpfalz, unter anderem im Landkreis Schwandorf statt. Im Rahmen dieses Projektes wurde eine 46 km lange Schlauchstrecke von Hohenfels im Landkreis Neumarkt zum ehemaligen Gelände der Landesgartenschau in Amberg durch die Jugendfeuerwehr der Oberpfalz verlegt und betrieben. Hierbei wurden die vier Landkreise Neumarkt, Regensburg, Schwandorf und Amberg-Sulzbach miteinander verbunden. Durch die Bewältigung dieser Streckenlänge ging der damalige Schlauchmarathon in das Guinness-Buch der Rekorde ein. Hauptorganisator der damaligen Unternehmung war der zu diesem Zeitpunkt amtierende Bezirksjungendwart Franz Singerer, welcher schon damals betonte, dass eine solche Schlauchleitung kein reines Spektakel ist, sondern einen Ausbildungscharakter besitzt. Immerhin mussten über 3000 Jugendliche aus 352 Feuerwehren aus 10 Landkreisen sowie 115 Pumpen zusammenarbeiten und koordiniert werden. Die Idee selbst entstand einige Jahre zuvor in Regensburg. Diese Idee sah der Bezirksjugendwart als besondere Herausforderung, weshalb er dieses Projekt trotz der vielen Skeptiker in Angriff nahm. Kurz vor der Umsetzung wurde ein erster Testlauf im Bereich der Stadt Neunburg v.W. von Kröblitz bis zum „Seebarner Hammer“ auf einer Länge 10,8 Km durch die Jugendfeuerwehr durchgeführt. Unterstützt wurden sie hierbei von Ferdinand Duscher, damaliger Kommandant der Feuerwehr Neunburg v. W. und späterer Kreisbrandmeister, sowie Kreisbrandrat Siegfried Hammerer. Dieser Testlauf wurde von mehreren Beobachtern aus anderen Landkreisen beobachtet und fachkundig bewertet, bevor der große Marathon am 12.Juni durchgeführt wurde.